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Merkmale

Leopard im südafrikanischen Sabi Sabi Game Reserve

Maße und Gewicht des Leoparden sind innerhalb des großen Verbreitungsgebietes sehr unterschiedlich. Generell sind waldbewohnende Leoparden meist kleiner und gedrungener, die der offenen Lebensräume in der Regel schlanker und größer. Der Leopard wird 90–190 cm lang, den 60–110 cm langen Schwanz nicht mitgerechnet. Männliche Leoparden wiegen etwa 40–90 kg und haben eine Schulterhöhe von 70–80 cm. Weibchen sind etwa 50 % kleiner und wiegen nur etwa 30–60 kg. Kleine Weibchen messen nur 45 cm an der Schulter. In der Kapregion in Südafrika wiegen Leoparden oft nur 20–30 kg.

 

Fellzeichnung

Männlicher Persischer Leopard mit ungewöhnlicher Fellzeichnung im Zooglogisch Botanischen Garten Stuttgart

Die Fellzeichnung ist je nach Unterart oft sehr verschieden, aber auch innerhalb eines Gebietes treten individuelle Unterschiede auf. Fast immer zeigt das Fell Rosetten, die besonders in Längsrichtung des Rückens reihenförmig angeordnet sind. An der Brust und am unteren Hals findet man häufig statt nebeneinander stehender Rosetten Erdbeerflecken, die in einer Richtung angeordnet sind und wie Halsbänder wirken. An der Oberseite des langen Schwanzes setzen sich die Rosetten entlang der Mittellinie fort. Zum Schwanzende werden die Rosetten immer weniger ausgeprägt, können aber manchmal noch zu mehreren Querringen verschmelzen. Die Schwanzunterseite ist allerdings zum Ende hin sehr hell bis weiß. Der Bauch und die oberen Beininnenseiten sind ebenfalls frei von Rosetten und weiß, gelblich-weiß oder in grau übergehend gefärbt. Weiter zu den Pranken hin sind Vollflecken zu finden, die nach unten zu immer kleiner werden. Am Kopf und oberen Hals und Nacken sind ebenfalls nur schwarze Vollflecken vorhanden. Waldleoparden sind im allgemeinen intensiver gefärbt als Leoparden offener Landschaften.

Schwarze Panther

Ein schwarzer Leopard

In großen Höhenlagen und im Regenwald findet man gar nicht allzu selten Schwärzlinge, die auch Schwarzer Panther genannt werden. Die Ausprägung des schwarzen Fells ist erblich und wird über ein einziges Gen (monogenetisch) rezessiv vererbt. Damit kann die Erbanlage auch bei einem normal gefleckten Leoparden vorhanden sein, oder es können auch in einem Wurf Schwärzlinge neben normal gefärbten Jungtieren vorkommen. Bei schräg einfallendem Licht kann man jedoch auch bei schwarzen Leoparden die typischen Rosetten erkennen. In einigen Gebieten, etwa auf der Malaiischen Halbinsel sind bis zu 50 Prozent aller Leoparden schwarz. In Afrika scheinen Schwärzlinge am häufigsten im Äthiopischen Bergland aufzutreten.

Sinnesorgane

Kopf eines Leoparden

Die Ohren sind gerundet. Der Gehörsinn ist ausgezeichnet entwickelt. Leoparden können sehr hohe, für Menschen nicht mehr hörbare Frequenzen bis zu 45.000 Hertz wahrnehmen. Die Augen sind nach vorn gerichtet und weisen eine breite Überschneidung der Sehfelder auf. Das ermöglicht ihnen ein ausgezeichnetes räumliches Sehen. Bei Tag entspricht das Sehvermögen eines Leoparden in etwa dem eines Menschen, in der Nacht verfügt der Leopard jedoch über ein fünf- bis sechsfach besseres Sehvermögen: Leoparden können die runde Pupille sehr weit öffnen, so dass auch schwaches Licht ins Auge gelangen kann; weiterhin besitzen Leoparden wie alle Katzen eine reflektierende Schicht hinter der Netzhaut, das so genannte Tapetum lucidum, das durch Rückspiegelung die Lichtausbeute steigert. Auch der Geruchssinn ist hervorragend ausgeprägt.

Verbreitungsgebiet, Lebensraum und Bestandsverhältnisse

Historisches Verbreitungsgebiet des Leoparden (Panthera pardus)

Der Leopard war in geschichtlicher Zeit über ganz Afrika beiderseits der Sahara sowie über große Teile Asiens verbreitet. In Afrika lebt er sowohl in den zentralen Regenwäldern als auch in den Gebirgen, Savannen und Halbwüsten von Marokko bis zum Kap der guten Hoffnung. Lediglich die großen, wasserlosen Wüsten meidet der Leopard und fehlt daher naturgemäß in der Sahara und den trockensten Regionen der Namib. In Asien bewohnt er die Nadelwälder am Amur ebenso wie die Tropen Indiens und Südostasiens. Hier dringt er im Südwesten bis auf die Arabische Halbinsel, nach Israel und Anatolien vor und im Südosten bis auf die Insel Java. Er fehlt allerdings auf Sumatra und Borneo, sowie in den wasserlosen Kernwüsten Asiens, wie etwa der Rub al-Chali. Fossilfunde zeigen jedoch, dass der Leopard einst auch Sumatra bewohnt hat. Die Nordgrenze des asiatischen Verbreitungsgebietes verläuft heute vom Kaukasus über Nordpersien, Afghanistan und Kaschmir, entlang des Himalaya bis zum Amurfluß in Ostsibirien. In vorgeschichtlicher Zeit gab es Leoparden auch in Mitteleuropa. Hier verschwanden sie aber bereits am Ende der Eiszeit. Der Leopard hat von allen fünf Großkatzen das größte Verbreitungsgebiet.

Heutiges Vorkommen in der alten Welt (Stand 2006):
rot - ausgerottet, gelb - unsicher, hellgrün - stark ausgedünnter Bestand, dunkelgrün - stabile Population.

In vielen Gegenden sind Leoparden heute allerdings ausgestorben. Hierzu zählen Marokko, die Sinaihalbinsel und die Insel Sansibar. In anderen Regionen, wie dem Kaukasus und der Amurregion ist ein Aussterben wohl kaum noch zu verhindern. Auf der arabischen Halbinsel gibt es noch geschätzte zwanzig freilebende Individuen. Ähnlich gering sind die Bestandszahlen in Anatolien und Palästina. Im Kaukasus überleben nach Schätzungen des WWF noch knapp 50 Individuen, deren Schutz derzeit Objekt großer Bemühungen ist. Im Iran und in Turkmenistan leben nur wenige hundert Exemplare des Persischen Leoparden, in Pakistan und Bangladesh sind Leoparden heute ebenfalls sehr selten. In China gibt es Leoparden fast nur noch in isolierten Restbeständen. In Indien leben dagegen Schätzungen zufolge noch etwa 14.000 Leoparden. Die meisten Leoparden leben heute in Afrika, südlich der Sahara. Hier wird die Zahl der Leoparden auf etwa 700.000 geschätzt, von denen 226.000 allein in der Demokratischen Republik Kongo leben sollen. Diese hohen Zahlen werden allerdings von einigen Fachleuten in Frage gestellt. Eine niedrigere Schätzung ergab nur etwa 233.000 wildlebende Leoparden in Afrika.

Systematik

Der Leopard gehört zur Gattung Panthera. Genetischen Untersuchungen zufolge sind seine nächsten Verwandten der Jaguar und der Löwe. Vor etwa 1,9 Millionen Jahren spaltete sich die Jaguar-Linie von Löwe und Leopard ab, die sich erst vor 1 bis 1,25 Millionen Jahren voneinander trennten. Der Schneeleopard wurde ursprünglich meist an der Basis der Gattung Panthera gesehen, neuere molekulargenetische Untersuchungen legen jedoch nahe, dass er möglicherweise sogar die Schwesterart des Leoparden sein könnte.

Ursprünglich wurden vor allem anhand der Fellfärbung 27 Unterarten des Leoparden beschrieben. Genetische Studien zeigen jedoch, dass sich alle asiatischen Leoparden offenbar auf acht Unterarten zurückführen lassen. Die afrikanischen Leoparden lassen sich wahrscheinlich sogar in einer einzigen lebenden Unterart (Panthera pardus pardus) zusammenfassen, allerdings besteht hier noch etwas mehr Unsicherheit.Folgende Liste gibt die Aufteilung der ursprünglich beschriebenen Unterarten innerhalb der genetisch bestätigten Unterarten wieder. Beigefügt sind die Gefährdungskategorien der IUCN.

Afrikanischer Leopard (Panthera pardus pardus)
Persischer Leopard (Panthera pardus saxicolor)
Nordchinesischer Leopard (Panthera pardus japonensis)
Amurleopard (Panthera pardus orientalis)
  • P. p. pardus (Afrikanischer Leopard), Afrika; Enthält folgende ursprünglich beschriebenen Unterarten:
    • P. p. melanotica (Kap-Leopard), südliches Afrika
    • P. p. nanopardus (Somalia-Leopard), Somalia
    • P. p. panthera (Berber-Leopard), Nordafrika, vom Aussterben bedroht, weniger als 250 Tiere
    • P. p. suahelica (Ostafrikanischer Leopard), Ostafrika
    • P. p. antinorii (Eritrea-Leopard)
    • P. p. reichenowi (Kamerun-Leopard)
    • P. p. leopardus (Westafrikanischer Leopard)
    • P. p. shortridgei (Zentralafrikanischer Leopard)
    • P. p. ituriensis (Kongo-Leopard)
    • P. p. chui (Uganda-Leopard)
    • P. p. adersi (Sansibar-Leopard), sehr kleine Tupfen, Sansibar, ausgestorben
  • P. p. saxicolor (Persischer Leopard), groß, Fell hell und oft gräulich, Vorderasien, Zentralasien, Persien; stark gefährdet, etwa 130 Tiere in Gefangenschaft; Enthält folgende ursprünglich beschriebenen Unterarten:
    • P. p. jarvisi (Sinai-Leopard), Fell hell mit großen Tupfen, Sinai, wahrscheinlich ausgestorben
    • P. p. ciscaucasica (Kaukasus-Leopard), Kaukasus
    • P. p. tulliana (Anatolischer Leopard), Fell relativ hell und licht, oft mit Grautönen Türkei, Westasien, vom Aussterben bedroht, weniger als 250 Tiere
    • P. p. datbei (Mittelpersischer Leopard)
    • P. p. sindica (Belutschistan-Leopard)
  • P. p. nimr (Arabischer Leopard), Arabische Halbinsel, vom Aussterben bedroht, nur noch etwa 20 Tiere
  • P. p. fusca (Indischer Leopard), Indien, Südost-Pakistan, Nepal; Enthält folgende ursprünglich beschriebenen Unterarten:
  • P. p. kotiya (Ceylon-Leopard), Sri Lanka, stark gefährdet, ca. 20 Tiere in Gefangenschaft
  • P. p. delacouri (Hinterindischer Leopard), Südostasien
  • P. p. japonensis (Chinesischer Leopard), nördliches China, stark gefährdet, ca. 40 Tiere in Gefangenschaft
  • P. p. orientalis (Amurleopard), langes, dickes Fell, leicht goldfarben im Winter, rötlich-gelb im Sommer, große Flecken; östliches Sibirien, vom Aussterben bedroht, weniger als 50 Tiere in Freiheit, etwa 120 in Gefangenschaft
  • P. p. melas (Java-Leopard), Java, stark gefährdet

Eine ausgestorbene Unterart, die im Eiszeitalter Europas vorkam, ist Panthera pardus sickenbergi.

Verhalten

Ernährung

Was Leoparden fressen, richtet sich in erster Linie nach dem Nahrungsangebot des jeweiligen Lebensraums. So haben Leoparden eine außerordentlich hohe Auswahl an möglichen Beutetieren, die von Käfern über Reptilien bis hin zu Vögeln und Großsäugern reicht. Wenn irgend möglich versuchen Leoparden aber, Säugetiere im Gewicht von 30 bis 50 Kilogramm zu erbeuten. Meist handelt es sich dabei um mittelgroße Huftiere. Je nach Region sind seine Hauptbeutetiere Hirsche wie Axishirsch und Sikahirsch oder Antilopenarten wie Sasins, Schirrantilopen oder Impalas. Einen relativ großen Teil seiner Nahrung machen kleinere Raubtiere wie Mangusten oder Schakale aus. Er wagt sich aber auch an so wehrhafte Tiere wie Wildschweine, Buschschweine und Paviane, die er normalerweise im Schutze der Nacht überfällt. Zebras sind als Beute bereits zu groß, aber gelegentlich reißt er ein unvorsichtiges Fohlen dieser Einhufer.

Jagdweise

Leopard in der Savanne von Tansania

Meist werden Leoparden als nächtliche Jäger angesehen, doch wurde bisher keine generelle Vorliebe für bestimmte Jagdzeiten gefunden. Der Zeitpunkt einer Jagd hängt wohl mit der Verfügbarkeit der Beutetiere in seinem Jagdrevier zusammen.

Grundsätzlich kann man bei Leoparden zwei prinzipiell verschiedene Jagdweisen beobachten. Die Anschleichjagd und die eher passive Lauerjagd. Anschleichjagden gehören zu den häufigsten Jagdmethoden des Leoparden. Leoparden sind zwar schnell im Antritt und überwinden mit wenigen Sätzen etliche Meter, doch schon auf mittleren Distanzen sind ihnen die meisten Beutetiere an Geschwindigkeit überlegen. Die Katze versucht daher so nahe wie möglich unbemerkt an ihr Opfer heranzukommen, um den Abstand vor dem Angriff zu verkürzen. Bei der Anschleichjagd erbringen Leoparden oft enorme Leistungen. In der Kalahari und anderen kargen Wüstengegenden müssen sie sich über enorme Strecken fast ohne Deckung an ihre Opfer heranschleichen. Die reine Lauerjagd, bei der der Jäger auf sein Opfer wartet, ist bei Leoparden ebenfalls eine häufig zu beobachtende Jagdmethode. Leoparden, die den Tag auf Bäumen verbringen, benutzen diese oft als erhöhten Ansitz. Mit bemerkenswerter Geduld lassen sie Herden grasender Tiere in geeigneter Größe an sich oder gelegentlich direkt unter ihrem Ausguck vorbeiziehen oder auf sich zuweiden. Wenn der Ast, auf dem der Leopard ruht, nicht zu hoch ist, kann er direkt von oben auf seine Beute springen. Meistens verlässt er aber vor dem eigentlichen Angriff den Baum. Er klettert dazu vorsichtig an der für das auserwählte Opfer nicht sichtbaren Seite des Baumstammes herab und sucht Deckung hinter dem Stamm oder − wenn vorhanden − hinter anderer dichter Vegetation. Dabei können sie nach sehr langer Wartezeit auf einem Ast des Baumes noch einmal dieselbe Zeit am Fuß des Baumes zubringen, um auf solche Tiere zu warten, die sie von oben über längere Zeit bei der Annäherung zu dem betreffenden Baum beobachtet haben. Es liegen keine Beobachtungen oder Berichte darüber vor, ob Leoparden sich ihre Opfer bereits zu Beginn der Anschleich- oder auch Ansitzjagd auswählen oder ob sie es mehr dem Zufall überlassen, welches Tier einer Gruppe sie töten wollen.

Gelegentlich stöbert der Räuber seine Beute auch einfach beim Umherstreifen im Revier auf und überrascht sie. Abseits liegende Kitze von Hornträgern oder sich reglos an den Boden drückende Hasen werden oft rein durch Zufall im Vorübergehen entdeckt, und nicht gezielt angeschlichen.

Leoparden nehmen auch mit Aas vorlieb oder vertreiben schwächere Raubtiere, wie Geparden von ihrem Riss.

Beutesicherung

Manchmal wird dem Leoparden seine selbst erlegte Beute von Löwen oder Tüpfelhyänen abgenommen, die meist durch Geier aufmerksam werden. Daher versucht er seine Beute in der Regel in ein schützendes Dickicht zu zerren oder sie auf einen Baum zu bringen.

Er frisst den Riss von der Unterseite her an, bis schließlich nur noch Kopf, Hals und Rücken vorhanden sind. Die Beine bleiben meist an losen Hautstreifen am Rumpf hängen und pendeln dann hin und her.

Nach dem Mahl bedeckt er seine Beutereste, wenn sie am Boden liegen, mit Gras, Zweigen oder Laub, indem er dieses bedeckende Material mit allen vier Beinen darüber scharrt.

Fortbewegung

Die normale Fortbewegungsart ist der Schritt im typischen Kreuzgang. Bei dieser Gangart werden die einander diagonal gegenüber liegenden Beine gleichzeitig angehoben und wieder aufgesetzt. In dieser Fortbewegungsart können Leoparden große Strecken zurücklegen.

Schneller ist der Trab, mit dem Leoparden kurze Strecken zurücklegen. Bei der Anschleichjagd kann es vorkommen, dass die ersten 10 bis 30 Meter im Trab zurückgelegt werden, wobei der Körper sich zunehmend mehr duckt. Hier spricht man auch vom Schleichlauf. Auf der Jagd wird dieser Schleichlauf dann durch das Schleichkriechen abgelöst, bei dem der Bauch schon fast den Boden berührt und ein ganz langsamer Schritt eingehalten wird, der in jeder Phase unterbrochen werden kann. Das geschieht meistens dann, wenn das angeschlichene Beutetier aufmerksam wird. Der Leopard bleibt in dieser Position bis die Wachsamkeit des Opfers nachlässt und er weiter schleichen kann.

Im Sprint kann ein Leopard mehr als 60 km/h erreichen. Der ist vor allem in der Endphase einer Jagd zu beobachten; so benutzt er für die letzten Meter nach dem Anschleichen oder aus dem Ansitz heraus die raumgreifenden Sprünge, bei denen er meistens mit beiden Hinterbeinen zugleich losspringt. Mit so hoher Geschwindigkeit können Leoparden allerdings nur kurze Strecken überwinden.

Eine besondere Fortbewegungsart ist das Erklettern von Bäumen und das Umherklettern auf Ästen verschiedenster Dicke innerhalb der Baumkrone. Beim Erklettern des Baumes werden die Krallen, die normalerweise eingezogen sind, ausgefahren und fixieren den schweren Leopardenkörper selbst an einem glatten, senkrechten, dicken Stamm, indem sie tief in die Rinde eindringen. Ein steiler Baum wird in Sprüngen bezwungen. Die Vorderbeine werden weit gespreizt und können dicke Stämme so geradezu umarmen. Häufig macht der Leopard gerade vom Boden aus einen besonders großen Sprung nach oben, der schon den Schwung für die weiteren Sprünge liefert.

Beim Absteigen von einem Baum geht der Leopard so lange vorwärts wie die Äste oder Stämme nicht ganz senkrecht sind. Bei wirklich steilen Bäumen, die keinerlei Halt geben, erfolgt der Abstieg so lange rückwärts, bis ein Abstand vom Erdboden erreicht ist, den der Leopard springend überwinden kann. Dazu dreht er sich am Baumstamm um, macht eventuell noch einen Abstieg von ein bis zwei Metern und springt dann aus zwei bis vier Metern Höhe herunter.

Leoparden sind auch gute Schwimmer. Es wurden Leoparden beobachtet, die den Tag auf einer Insel in einem Fluss verbrachten und zur Jagd zurück ans Ufer schwammen.

Verhalten gegenüber Feinden

Erwachsene Leoparden sind äußerst vorsichtig und vermeiden nach Möglichkeit jeden Kontakt mit überlegenen Raubtieren und Artgenossen.

Vor allem Löwen und Tiger sind eine ständige Bedrohung für Leoparden, der sie so gut es geht aus dem Weg zu gehen versuchen. Es gibt zahlreiche dokumentierte Vorfälle, bei denen die Konfrontation mit feindseligen Löwen für den Leoparden tödlich endete. Auch Tiger nutzen nach Aussagen des angloindischen Großwildjäger Kenneth Anderson jede sich bietende Gelegenheit, ihren Nahrungskonkurrenten zu töten und zu fressen.

Auch Tüpfelhyänen und Wildhunde können dem Leoparden gefährlich werden, allerdings meist nur dann, wenn ein ganzes Rudel ihn mit einer ungesicherten Beute erwischt, und er sich auf einen Kampf um seine Beute einlässt. Es kommt aber auch durchaus vor, dass der Leopard Erfolg hat und seine Beute vor den Tüpfelhyänen retten kann. Einzelnen Tüpfelhyänen ist ein Leopard ebenbürtig. Ein Männchen im Krügerpark erlegte sogar einige dieser Räuber.

Zu Pavianen haben Leoparden ein sehr ambivalentes Verhältnis. Am Tag sind die Affen gefährliche Gegner. Besonders Junge und Halbwüchsige laufen Gefahr von einer Pavianhorde attackiert und getötet zu werden. In manchen Fällen kann ein größerer Mob aufgebrachter Pavianmännchen sogar einen ausgewachsenen Leoparden töten. Nachts ist der Leopard im Vorteil, da die Primaten über eine schlechte Nachtsicht verfügen. Er dringt in ihre Schlafbäume vor, um dort Panik zu verursachen, mit dem Ziel einen der Affen zu erlegen. Einzelne Paviane oder Tiere, die am Rand der Gruppe überrascht werden, zählen ebenfalls zum Beutespektrum des Leoparden.

Geparden ist der kräftigere Leopard normalerweise überlegen.

Territorialverhalten

Leoparden sind typische Einzelgänger. Die Reviere der Männchen sind größer und umfassen meist die Territorien mehrerer Weibchen. Die Streifgebiete benachbarter Leopardinnen überlappen sich teilweise erheblich. Die viel größeren Streifgebiete männlicher Leoparden können sich mit denen mehrerer Weibchen überschneiden. Nach einer Studie im Krüger-Nationalpark beanspruchen Männchen je nach Beutetierdichte etwa 16–96 Quadratkilometer und Weibchen 5–30 Quadratkilometer. In sehr kargen, beutearmen Regionen können die Streifgebiete auch um einiges größer sein. Das Territorium wird markiert und gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen unter Drohverhalten und notfalls im territorialen Kampfverhalten verteidigt. Ein Territoriumsinhaber kann sich das Privileg des Zugangs zu Sexualpartnern, aber auch zu Nahrungsquellen, Wasserstellen, Schattenplätzen und Deckungsmöglichkeiten, sichern.

In erster Linie markieren Leoparden ihr Revier geruchlich, aber auch akustisch durch ihr charakteristisches Brüllen, das etwas an das Geräusche einer Holzsäge erinnert. Darüber hinaus wird es auch optisch durch Kratzspuren an Bäumen oder am Boden gekennzeichnet. Die Markierung hat einerseits die Funktion, Artgenossen fernzuhalten und andere Tiere über die Anwesenheit des Territoriumsinhabers zu informieren, andererseits dient sie aber auch der Strukturierung des Streifgebiets. Geruchliches Markieren erleichtert dort das Zurechtfinden.

Fortpflanzung

Sieht man von der Jungenaufzucht und den wenigen Tagen ab, an denen eine Leopardin im Östrus ein Männchen anzieht und auch in ihrer Umgebung duldet, leben Leoparden weitgehend als Einzelgänger. Gelegentlich wurde jedoch beobachtet, dass männliche Leoparden auch nach der Paarung bei dem Weibchen blieben und sich sogar an der Aufzucht der Jungen beteiligten.

Die Paarungsbereitschaft der Leopardin dauert 6 bis 7 Tage. Tritt keine Trächtigkeit ein, wiederholt sich der Östrus alle 25 bis 28 Tage. Zuvor gibt die Leopardin ihre Paarungswilligkeit allen Männchen bekannt, deren Territorien sich mit ihrem Streifgebiet überschneiden. In großer Unruhe durchstreift sie für die Ankündigung ihrer Kopulationsbereitschaft vor allem das Kerngebiet ihres Streifgebietes. In diesen Tagen markiert sie unzählige auffällige Punkte, wie Bäume, Felsen, Felsbrocken, Büsche oder Grasbüschel. Diese Harnmarkierungen signalisieren den Männchen, die daran riechen, wie weit es mit dem Östrus der rolligen Leopardin ist. Danach findet meist ein Bodenkratzen mit den Hinterpranken statt. Nicht selten wälzen sich brünstige Leopardinnen in den Harnstellen männlicher Leoparden. Sie rollen sich dabei auf solchen Duftmarken im Gras über den Rücken und versuchen, große Teile des Fells mit dem Geruchsfleck auf dem Boden in Berührung zu bringen. Die Bezeichnung Rolligkeit für dieses Verhalten ist sehr treffend. Die Paarungszeit dauert 8 bis 9 Tage. Die Tragzeit dauert zwischen 90 und 105 Tagen.

Mutter-Kind-Beziehung

Junger Leopard

Eine feste Geburtensaison ist bei Leoparden in Ostafrika und in den Waldgebieten nicht bekannt. Im Krüger-Park fallen die Geburten der Leoparden meist zusammen mit der Geburtenhäufung der Impala-Antilopen, die dort die wichtigste Beute der Leoparden sind. Als Geburtsort dienen unzugängliche Verstecke. In weiten Teilen Afrikas sind das Höhlen in Felsen, aufeinander liegende Felsblöcke, buschbestandene Bodenvertiefungen oder Strauchdickichte. Solche Plätze und ihre Umgebung dienen dann später auch der Jungenaufzucht. Im Wald lebende Leoparden benutzen zur Aufzucht oft ausgehöhlte Baumstämme. Die zwei bis drei Jungtiere wiegen bei der Geburt je etwa 500 Gramm. Leoparden beginnen durchschnittlich im Alter von zwei bis drei Monaten Fleisch zu fressen. Sie sind dann durchaus schon in der Lage, der Mutter ein paar hundert Meter hinterherzulaufen, doch manchmal bringt auch in diesem Alter die Mutter den Riss noch zu den Jungen.

Junge Leoparden verlassen ihre Mütter durchschnittlich zwischen 13 und 18 Monaten, männliche meist früher als weibliche Jungtiere. Die Lösung des Mutter-Kind-Verhältnisses erfolgt erst, nachdem die Jungtiere in der Nahrungsversorgung unabhängig geworden sind. Im Allgemeinen bleiben junge Leoparden noch für unterschiedlich lange Zeit im Streifgebiet der Mutter. Weiblicher Nachwuchs kann sogar das eigene Streifgebiet in der Nachbarschaft zu dem der Mutter mit mehr oder weniger großer Überlappung lebenslänglich etablieren. Männliche Jungleoparden pflegen auch in weite Entfernungen auszuwandern.

Der Leopard und der Mensch

Berührungspunkte zwischen Leopard und Menschen gab es bereits in der Frühzeit der Menschwerdung. Schon in der Olduvai-Schlucht in Nord-Tansania wurden während umfangreicher Ausgrabungen Skelette von Leoparden neben denen von Frühmenschen gefunden. Nach anthropologischen Forschungen ist es durchaus wahrscheinlich, dass diese Vorfahren der heutigen Menschen ihren Fleischbedarf als marginale Aasfresser deckten. Sie ernährten sich von den Resten der Beute aller Raubtiere sowie auch von verendet aufgefundenen Tieren.

Sie nahmen dabei wohl auch dem Leoparden seine Beute ab. Da er ein Einzeljäger ist, dürfte es wesentlich leichter gewesen sein, einen Leoparden von seinem Riss zu vertreiben als ein Löwenrudel von seiner Beute.

Leoparden als Haustiere von Giuliano de’ Medici, Fresko von Benozzo Gozzoli (15. Jahrhundert)

Seit 186 v. Chr. wurden Leoparden meist aus Afrika und Kleinasien für Venationen und Tierkämpfe nach Rom geliefert. Die Leopardenjagd wurde bereits von Homer beschrieben. Zum Fang dienten Fallgruben und Giftpfeile. Gezähmte Leoparden kannte man in Indien, in den Diadochenstaaten und am römischen Kaiserhof.

In den letzten Jahrhunderten waren die Beziehungen zwischen Leopard und Mensch überwiegend durch die wirtschaftlichen Interessen des Menschen bestimmt. Einmal gefährdete der Leopard die Haustiere und man hielt ihn sogar für einen gefährlichen menschenfressenden Nachbarn, dann war sein Pelz ein begehrenswertes Handelsobjekt für luxuriöse Kleidung. Schließlich war die Sportjagd überseeischer Großwildjäger eine Einnahmequelle für die Landeigner, in deren Regionen Leoparden vorkamen. Erst in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begann man die außerordentliche Ästhetik dieser eleganten, geschmeidigen Großkatze zu würdigen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts interessieren sich inzwischen viele Menschen mehr für die faszinierende Lebensweise und die Eleganz des Leoparden, als für dessen Abschuss aus Mode- oder Statusgründen. So gehört er zum Beispiel zu den Big Five, den fünf Hauptattraktionen einer Afrika-Safari.

Nachdem durch das Artenschutzabkommen der Fellhandel unter Kontrolle gekommen ist und sich das Modebewusstsein gewandelt hat, konnte auch die Wilderei auf Leoparden in Afrika deutlich eingedämmt werden. In vielen afrikanischen Ländern wurden Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung eingeführt, die durchaus erfolgreich sind. Dagegen hat sich der Druck durch Besiedelung und Zerstörung des Lebensraumes auf den Leoparden verstärkt.

Welche Einstellung der einzelne Mensch dem Leoparden gegenüber einnimmt, hängt von seiner persönlichen Situation ab. So kann der Leopard für den Menschen verteufelter Feind der Haustiere, lockender Pelzlieferant für exklusive Kleidung, begehrtes Objekt für die Trophäenjagd oder bezauberndes Mitgeschöpf mit großartigen Lebensgewohnheiten sein. Dorfbewohner in landwirtschaftlich genutzten Gebieten, in denen Leoparden existieren, sind keine Freunde der gefleckten Katze. Leoparden leben inzwischen auch gerne in dichtbesiedelten Gebieten. So wurde um 1970 von einer beträchtlichen Zahl Leoparden berichtet, die in den mit Waldstrecken durchsetzten Vororten von Nairobi lebten. So ist der anpassungsfähige Leopard heute die häufigste Großkatze und gilt nicht als bedroht.

Der Leopard als Menschenfresser

Normalerweise gehen Leoparden dem Menschen aus dem Weg, doch gelegentlich kommt es vor, dass einzelne Leoparden Menschen töten und auch auffressen. Große Berühmtheit erreichte der sogenannte Leopard von Rudraprayag in Indien, dem in den Jahren 1918 bis 1926 angeblich über 125 Menschen zum Opfer fielen, bis er von dem berühmten Großwildjäger Jim Corbett erlegt wurde. Im Ort Punani auf Sri Lanka tötete 1924 ein Leopard 12 Menschen. Oft handelt es sich bei menschenfressenden Leoparden um kranke oder altersschwache Tiere, deren Jagdvermögen eingeschränkt ist.

Der Leopard in Mythologie und Kultur

Sowohl in zahlreichen Regionen seines Verbreitungsgebiets als auch weit darüber hinaus hat der Leopard die Vorstellungskraft des Menschen bewegt − mal als Symbol von Eleganz und Kraft, mal als Zeichen von Sünde und Wollust.

Durch seine Ausstrahlung von Stärke, Gerissenheit und Mut wurde er in vielen Kulturen zum Symbol für Krieger und Herrscher − noch heute gilt etwa in Benin das Leopardenfell vielerorts als Kennzeichen des Häuptlings. Besonders stark war die Verbindung zum Leopard bei den Dahomey, deren Könige sich auf eine Vereinigung zwischen einem Menschen und einer Leopardin zurückführten; das Volk bezeichnete sich selbst daher manchmal als „Leopardenkinder“. Bei den Ibo herrschte der Glaube, dass die Besten der Gesellschaft als Elefanten oder Leoparden wiedergeboren werden.

Griechisches Leopardenrelief, beim Apollotempel von Thasos, um 640 v. Chr.
Dionysos reitet auf einem Leoparden, in Süditalien gefundener griechischer Krater, um 370 v. Chr.

Die Ägyptische Mythologie stellt den Gott Osiris mit einem Leopardenfell bekleidet dar; der Leopard war ihm und seinen Priestern als Attribut zugeordnet. Eine prominente Stellung hat der Leopard auch im Judentum − einer Legende gemäß erhielten die beiden ersten Menschen Adam und Eva nach dem Sündenfall einen Schurz aus Leopardenfell, der später in die Hände des Jägers Nimrod gelangte. Dieser nutzte es, um bei Gefahr wilde Tiere zur Hilfe zu rufen und galt daher auch als Leopardenzähmer (nimr lässt sich mit „Gefleckter“ übersetzen). Im Alten Testament tritt der Leopard ansonsten oft als gefährliches Raubtier auf, etwa wenn der Prophet Jeremia (Kapitel 5, Vers 6) schreibt:

„Darum schlägt sie ein Löwe aus dem Wald, ein Wolf der Steppen überwältigt sie, ein Leopard lauert an ihren Städten: jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen.“

Eine ähnliche Vorstellung findet sich in der utopischen Vorstellung des Propheten Jesaja (Kapitel 11, Vers 6), die offenbar als Gegenbild der Realität konzipiert ist:

„Und der Wolf wird beim Lamm weilen und der Leopard beim Böckchen lagern.“

In chinesischen Fabeln und Märchen wird der Leopard dagegen in positiver Weise als mutig und kriegerisch charakterisiert, eine Vorstellung, die sich auch in der mittelalterlichen Heraldik finden lässt, wo der Leopard als auf drei Pfoten laufendes Wappentier mit vorgestreckter Vorderpfote Eingang fand − so findet man ihn noch heute auf zahlreichen Wappen, darunter dem englischen. Dass sich die kriegerische Symbolik bis in die Moderne gehalten hat, lässt sich auch daran erkennen, dass der Leopard Namensgeber für eine Reihe von Kampfpanzern wurde. Lediglich der griechische Philosoph Aristoteles stimmte in diese beinahe einstimmige Lobpreisung der heroischen Charaktereigenschaften des Leoparden nicht ein: In seinem Werk De partibus animalium (Über die Teile der Tiere) Band 3 stellt er den Leoparden in eine Reihe mit Hase, Maus, Hyäne oder Esel − aus seiner Sicht allesamt Tiere, die durch Ängstlichkeit und Feigheit auffallen.

Ein Motiv, das die Fantasie des Menschen in Hinblick auf den Leoparden besonders stark bewegt hat, ist die Fleckung des Felles. Sie hat die Namen anderer Tiere und selbst Pflanzen inspiriert, etwa des Leopardenhais oder der Leopardenlilie und Fragen nach dem Ursprung der Zeichnung aufkommen lassen. Der englische Schriftsteller Rudyard Kipling hat zu ihrer „Beantwortung“ eigens eine seiner „Just so stories“ erfunden; nach ihm passte der Leopard seine Fellmaserung der düsteren Umgebung des Dschungels mit ihrem Gemisch aus Hell und Dunkel willentlich an. Der Glaube, der Leopard könne seine Gestalt nach Belieben wandeln, ist jedoch älter und tritt meist zusammen mit der Vorstellung auf, er versuche Menschen in die Irre zu führen und vom richtigen Weg abzubringen.

Unwandelbar erschienen seine Flecken dagegen dem Propheten Jeremia, der sie als Zeichen für die Halsstarrigkeit der Judäer deutete (Kapitel 13, Vers 23):

„Kann ein Schwarzer seine Haut ändern, ein Leopard seine Flecken? [Dann] könntet auch ihr Gutes tun, die ihr an Bösestun gewöhnt seid.“

Die Verbindung des Leoparden mit dem Bösen ist wahrscheinlich nicht zufällig − jedenfalls galt er in späteren Zeiten als Ausgeburt der Schande, die Offenbarung des Johannes bringt ihn sogar in direkten Bezug zum Antichrist (Kapitel 13, Vers 2):

„Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern lästerliche Namen. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther.“

Doch Johannes war nicht der erste, der den Leoparden in solch monströser Form erblickte, bereits der Prophet Daniel hatte eine ähnlich greuliche Vision des Tieres (Kapitel 7, Vers 6):

„und siehe, ein anderes [Tier], wie ein Leopard: das hatte vier Vogelflügel auf seinem Rücken. Und das Tier hatte vier Köpfe, und Herrschaft wurde ihm gegeben.“

Woher diese Abneigung gegen den Leoparden rührte, ist nicht eindeutig festzustellen. Die Verfolgung der frühen Christen, die zum Beispiel im römischen Kolosseum mit wilden Tieren, darunter wohl auch Leoparden, kämpfen mussten, mag zu seinem negativen Bild in der frühen Christenheit beigetragen haben, daneben spielte aber wohl auch die sexuelle Symbolik eine Rolle − neben Mut und Schläue eine dritte Konstante in der menschlichen Sicht dieses Tieres.

Charles Edward Perugini: Woman with a Floral Wreath in a Leopard Dress, Belle Époque

So verleiht das Leopardenfell seinem Träger bis heute auch den Nimbus männlicher Potenz − schon die Griechen sahen ihren Gott der Fruchtbarkeit und der sexuellen Ausschweifung, Dionysos, dermaßen gekleidet. Es ist insofern nicht verwunderlich, dass der Leopard in Gesellschaften, die mit Sexualität weniger freizügig umgingen, einen schlechten Ruf erhielt; die Flecken auf seinem Fell wurden so schnell zur „Be-Fleckung“, zum Zeichen der Sünde.

Damit im Zusammenhang steht auch die Herkunft des deutschen Namens, der sich aus dem Griechischen leon für Löwe und pardos für (vermutlich) Panther zusammensetzt. Er weist darauf hin, dass man den Leoparden als Bastard einer illegitimen Kreuzung der beiden vorgenannten Tiere sah, eine Auffassung die durch den römischen Naturhistoriker Plinius den Älteren in seiner Naturalis Historia (Band 8, 17) bestätigt wird. Auch damit ließ sich also die Musterung des Felles mit ihren dunklen Flecken auf hellem Grund erklären, was dem Leoparden zusätzlich den Ruf zweifelhafter Abstammung aus einer moralisch anrüchigen Verbindung einbrachte.

Der italienische Dichter Dante Alighieri griff diese Symbolik in seiner Göttlichen Komödie (Comedia Divina) auf. Dort verhindert der Leopard neben dem Löwen und dem Wolf den Aufstieg des Dichters zum Gipfel des Lichts (L’inferno Teil 1, Vers 11):

„Sieh, beim Beginn des steilen Weges schier, Bedeckt mit buntgeflecktem Fell die Glieder, Gewandt und sehr behend ein Panthertier. Nicht wich’s von meinem Angesichte wieder, Und also hemmt es meinen weitern Lauf, Daß ich mich öfters wandt’ ins Tal hernieder.“

Daher muss er erst mit Vergil als Führer in die Hölle absteigen, bevor er später das Paradies betreten darf. In dem von allegorischen Anspielungen durchdrungenen Werk Dantes steht der Leopard mit seinem befleckten Stammbaum für die Wollust, die den Menschen vom Weg zum Göttlichen Licht abbringt.

Der amerikanische Filmregisseur Stanley Kubrick machte sich diese Sichtweise in seinem Science-Fiction-Film 2001 zu eigen, wandte sie aber auf die Menschheit als Ganzes an. Gleich zu Beginn des Films wird eine Horde von Vormenschen von einem Leoparden angegriffen, der ein Mitglied der Gruppe tötet; in der folgenden Nacht blickt die Kamera in das kalte Auge des Raubtiers, das hier symbolisch für die Herrschaft der Natur über den Noch-Nicht-Menschen steht. Dieser wird erst durch die (im Film durch einen schwarzen Monolithen symbolisierte) Begegnung mit einer höheren Instanz zum Menschen. Doch der Weg zum Licht führt wie bei Dante durch die Hölle des ersten Mordes.

Die beiden in der Figur des Leoparden enthaltenen Aspekte von Macht und Lust greift auch der nach einem Roman des italienischen Schriftstellers Giuseppe Tomasi di Lampedusa entstandene Film „Der Leopard“ des italienischen Filmregisseurs Luchino Visconti auf, der im Sizilien des 19. Jahrhunderts spielt und die politischen und sozialen Umbrüche in der Zeit der italienischen Einigung mitverfolgt. Der namensgebende Leopard ist hier das Wappentier des sizilianischen Landadeligen Prinz Salina, der wegen seines Mutes, aber auch seiner legendären Gerissenheit ein hoch angesehenes Mitglied seines Standes darstellt und die Eigenschaften des Leoparden in seiner Person treffend widerspiegelt. Doch Salina, der persönliche Befriedigung nur in den Bordellen Palermos finden kann, ein Moment, das die Sündhaftigkeit des „Leoparden“ ins Spiel bringt, versperrt als Konservativer den Weg zum neuen Italien; seine Versuche, die streitenden Parteien gegeneinander auszuspielen und dadurch die Macht zu erhalten, scheitern. Von den Zeitläufen überholt bleibt er am Ende als machtloses Relikt einer vergangenen Zeit zurück. Mag so der Leopard auch dem Adel angehören − König der Tiere ist ein anderer. In seinem Buch Schnee auf dem Kilimandscharo hat Ernest Hemingway einen Leoparden berühmt gemacht, der tatsächlich auf über 5000 Meter Höhe in der Eisregion des Kilimandscharo verendet ist. Als man das Skelett der Raubkatze in so großer Höhe gefunden hat, rätselte man, was das Tier wohl dort oben gesucht haben könnte.

   
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