Jetzt haben wir alle Raubkatzen durch, daher mach ich jetzt mit dem Wellensittich weiter....................
Aussehen
Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Wellensittichs ist grün mit gelbem Gesicht. Eine schwarze Querbänderung beginnt am Vorkopf und zieht sich über den Rücken und über die Flügeldecken. Das Gefieder ist bei beiden Geschlechtern gleich. Adulte Männchen haben eine intensiv blaue, juvenile eine rosaviolette Wachshaut Die Wachshaut von Weibchen ist eher rau und variiert bei allen Farbschlägen zwischen weißlich-hellbraun bis dunkelbraun. Jungvögel unterscheiden sich von den ausgewachsenen Wellensittichen neben der Wachshaut durch die vollkommen schwarzen Augen, die weiße Iris ist noch nicht zu sehen.
Verbreitung
Der Wellensittich kommt natürlicherweise auf dem australischen Kontinent vor. In Griechenland ist er einst in großer Zahl verwildert. Aus ungeklärten Gründen ging der Bestand dieser verwilderten, standortfremden Tiere jedoch drastisch zurück. In Deutschland findet man manchmal Gefangenschaftsflüchtlinge, die jedoch kaum den Winter überleben.
Lebensraum
Das Ursprungsgebiet der Wellensittiche umschließt fast ganz Australien, wobei aber die Küstenregionen gemieden werden. Nomadengleich ziehen sie von Wasserstelle zu Wasserstelle Regenfällen hinterher. Tagsüber sind die in großen Schwärmen lebenden Vögel mit der Futtersuche am Boden beschäftigt. Mittags ziehen sie sich zum Schutz vor der meist großen Hitze in Baumkronen zurück, wo sie auch nachts zu finden sind.
Zur Brutzeit besiedeln Elterntiere alte, ausgehöhlte Bäume. Das Weibchen bebrütet ein Gelege von ca. vier Eiern 21 Tage lang, während es vom Männchen versorgt wird. Junge Wellensittiche sind Nesthocker und werden mit etwa vier bis fünf Wochen flügge.
Geschichte
Der Wellensittich wurde angeblich von dem Strafgefangenen und Künstler Thomas Watling entdeckt, der wegen des Fälschens von Banknoten 1792 in die Strafkolonie Australien deportiert worden war. 1831 gelangte das erste Mal ein ausgestopfter Wellensittich nach Europa.
1794 erwähnt George Shaw den Vogel erstmals in dem Buch Zoology of New Holland (Neuholland war ein vorläufiger Name Australiens), die dafür verwendeten Exemplare erhielt er von einem der frühen Siedler, der sie in der Umgebung von Parramatta gesammelt hatte. 1805 beschrieb Shaw den Wellensittich erstmalig wissenschaftlich in The Naturalist's Miscellany unter dem Namen Melopsittacus undulatus, darin findet sich auch die älteste wissenschaftliche Darstellung der Art von R. P. Nodder. Im Jahre 1840 gab der Zoologe John Gould, der zugleich ein erstrangiger Zeichner insbesondere von Vogeldarstellungen war, in seinem siebenbändigen Werk The Birds of Australia dem Wellensittich seinen noch heute gültigen wissenschaftlichen Namen.
Männlicher Wellensittich
John Gould war es auch, der im gleichen Jahr vermutlich erstmals lebende Exemplare nach England einführte. Durch eine Vogelausstellung in Antwerpen im Jahre 1850 wurde der Vogel in ganz Europa bekannt. Kurz darauf wurden große Wildfänge nach Europa importiert, wo sich später erste Zuchterfolge einstellten. In den folgenden Jahren nahm der Export von Wellensittichen so stark zu, dass 1884 von der australischen Regierung ein Exportverbot erlassen wurde. Dieses Gesetz gilt bis heute, obwohl der Wellensittich in Australien nicht zu den bedrohten Arten zählt.
Mittlerweile wird der Vogel in zahlreichen Farbschlägen (blau, gelb, grau, weiß ...) gezüchtet. 1872 tauchten erstmals gelbe Tiere auf. Um 1900 kamen blaue hinzu, 1920 die ersten weißen Wellensittiche. Heute gibt es rund 100 Standard-Farbschläge, die von den Zuchtverbänden anerkannt werden. Auf Vogelschauen wird der so genannte Standardwellensittich zur Schau gestellt. Er ist deutlich größer als der normale Wellensittich, welcher bei den Züchtern als Hansi-Bubi bezeichnet wird.
Blaue Form des Wellensittichs
Lebenserwartung
Freilebende Wellensittiche werden selten älter als drei oder vier Jahre.
In Gefangenschaft gehaltene Tiere haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10-14 Jahren. Sie können aber durchaus bis zu sechzehn Jahre alt werden, vereinzelt wird sogar von noch älteren Exemplaren berichtet.
Fortpflanzung
Aufgrund seiner relativ leichten Züchtung war der Weg zur Haustierwerdung vorbestimmt. Der Hormonzyklus des Weibchens und damit die Produktion von Eiern wird erst ausgelöst, wenn sich das Weibchen längere Zeit ungestört in einer dunklen und ruhigen Nisthöhle aufhält. Ferner wird ein Weibchen erst dann paarungsbereit sein, wenn ein entsprechendes Futterangebot vorhanden und eine bestimmte Tageslichtdauer erreicht ist. Findet das Weibchen keine passende Nistmöglichkeit, wird es nicht anfangen zu brüten. Häufig brütet ein allein gehaltenes Wellensittichpärchen trotz Nistmöglichkeit nicht. Um in solchen Fällen das Brutverhalten auszulösen, kann das junge Wellensittichpärchen mit älteren Pärchen, die selbst brüten, zusammengebracht werden. Weibchen legen in seltenen Fällen - auch wenn keine Nistmöglichkeit vorhanden ist oder wenn sie einzeln gehalten werden - trotzdem Eier.
Das Weibchen legt im Abstand von etwa 2 Tagen Eier, bis ein Gelege vollständig ist. Im Durchschnitt umfasst ein Wellensittichgelege in Gefangenschaft etwa 5-6 Eier. In seltenen Fällen sind es weniger als vier oder mehr als acht Eier. Das Weibchen brütet ab dem ersten Ei; die Brutdauer beträgt pro Ei etwa 18 Tage. Etwa 48-24 Stunden vor dem Schlupf des ersten Kükens wird das Männchen deutlich unruhiger werden. Spätestens 24 Stunden vor dem Schlupf wird das Küken sich mit leisen Stimmfühlungslauten im Ei bemerkbar machen. Das brütende Weibchen wird mit leisen Zwitschertönen antworten und das Küken damit zum Schlupf animieren.
Nach dem Schlupf, bei dem das Weibchen unter Umständen dem Küken auch aus dem Ei heraushilft, werden die Küken, die im Abstand von 2 Tagen schlüpfen, von dem Weibchen anfangs alle 2 Stunden mit der Kropfmilch gefüttert. Mit dem Alter von 14 Tagen werden vorverdaute Körner beigemischt gefüttert und ab dem 25. Tag erhält das Küken fast ausschließlich normales Körnerfutter. Ab dem 35. Tag sind die Küken flügge. Schon einige Tage vorher kann man in der Nisthöhle oder dem Nistkasten heftiges Flügelschlagen hören, wenn die Nestlinge ihre Flugmuskulatur trainieren. Bis zum Alter von 8-10 Wochen werden die Jungvögel nach dem Verlassen des Nestes von den Elterntieren noch mitgefüttert. Die Aufgabe übernimmt dabei überwiegend das Männchen, welches den Jungtieren damit auch zeigt, was essbar ist und was nicht.